Lebenslanges Lernen

Wir tun es alle – zum Teil unbewusst: lernen, und zwar ein Leben lang. Gerade für Arbeitgeber bietet es sich an, lebenslanges Lernen ganz bewusst in den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeitenden zu integrieren. Doch was bedeutet eigentlich lebenslanges Lernen? Es gibt keine offizielle Definition, aber die Europäische Union bezeichnet es als „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikation und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“ (Mitteilung der Kommission „Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen, 2001). Darin eingeschlossen sind somit alle Erfahrungen, die in der Kindheit gemacht werden, jeder Wissensschnipsel aus der Schulzeit und jede einzelne Diskussion im Privatleben. Dabei unterscheidet sich die Lernfreudigkeit von Mensch zu Mensch. 

Relevanz aus Arbeitgeberperspektive: Darum ist lebenslanges Lernen so wichtig 

Besonders aus der Sicht von Arbeitgebern sprechen diese 6 Gründe dafür, lebenslanges Lernen im Unternehmen zu fördern und attraktiv zu machen: 

  1. Happiness: Die meisten Menschen haben den inneren Drang, Neues zu lernen und ihren Horizont zu erweitern – das macht sie glücklich. Und: glückliche Mitarbeitende sind am produktivsten.  
  2. Netzwerk: Wer nach Wissen strebt, geht offen in Diskussionen und knüpft somit Kontakte, von denen Arbeitgeber profitieren können.  
  3. Soziales Miteinander: Weiterbildungen finden häufig in Gruppen statt und fördern somit zeitgleich Teamfähigkeit und soziale Kompetenz.  
  4. Offenheit: Wer wissbegierig und offen für Neues ist, schreckt auch vor neuen Technologien im Arbeitsumfeld nicht zurück. 
  5. Persönliche Stärke: Wissen macht selbstbewusst. 
  6. Antrieb: Stecken Mitarbeitende in einem Leistungstief, kann das Erreichen von kleinen Lernzielen motivieren.  

How to: So funktioniert lebenslanges Lernen in Ihrem Unternehmen 

Um ein positives Umfeld für lebenslanges Lernen zu schaffen, sollten Arbeitgeber es als Teil ihrer Unternehmensstrategie ansehen. Nur wenn Lernen für die Mitarbeitenden attraktiv ist, kann es funktionieren. Den Anfang sollten hierbei Führungskräfte machen und als Botschafter für Fort- und Weiterbildungsangebote werben. Es kann auch helfen, Lern-Kennzahlen zu definieren, um Arbeitnehmer zu motivieren und ihre Erfolge zu messen. Im Grunde es geht es darum, eine Lernkultur im Unternehmen einzuführen.  

Was es für eine florierende Lernkultur im Unternehmen braucht:   

  • Ein abwechslungsreiches Kursangebot, sowohl online als auch in Präsenz. 
  • Freie Hand für Mitarbeitende bei der Auswahl der Kurse – denn beim lebenslangen Lernen ist es wichtig, den eigenen Interessen zu folgen. 
  • Anwesenheitspflichten können Arbeitnehmern helfen, am Ball zu bleiben.  
  • Erfolgserlebnisse sichtbar zu machen, motiviert zusätzlich.  
  • Stichwort kollaboratives Lernen: Indem die Zusammenarbeit innerhalb des Teams angeregt wird, können alle voneinander lernen – das reicht manchmal schon aus. 
  • Lernen muss nicht teuer sein: Interne Workshops oder ein Bücherverleih halten die Kosten gering. Für kostenpflichtige Angebote gibt es eventuell staatliche Förderungen wie Bildungsprämien oder -gutscheine. Auch Bildungsurlaub ist eine Möglichkeit.