Wer einen Job sucht, tut dies im Internet! Die meisten Unternehmen werden dieser Aussage zustimmen und setzen deshalb schon länger auf E(lectronic)-Recruiting. E-Recruiting beschreibt den kompletten Prozess der Personalgewinnung, von der Stellenausschreibung, über die Bewerbungsgespräche, bis zur Auswahl der geeigneten Kandidaten – und das Ganze eben nicht mehr offline, sondern digital.
Drei gute Gründe für E-Recruiting:
- Image: Wollen Unternehmen nicht als konservativ und verstaubt gelten, sollten sie unbedingt auf zukunftsgerichtetes E-Recruiting setzen.
- Nachhaltigkeit: Nur wer auf Print-Bewerbungen verzichtet, kann auch einem umweltfreundlichen Unternehmensimage gerecht werden.
- Tempo: Digital heißt schneller und günstiger. Nur so können Unternehmen im Kampf um die besten Arbeitskräfte mithalten.
Spektrum E-Recruiting
E-Recruiting umfasst verschiedene Aspekte des digitalen Bewerbermanagements:
Stellenausschreibungen
Stellen werden nicht mehr in Zeitungen und Magazinen ausgeschrieben, sondern online:
- in sozialen Netzwerken,
- auf der Unternehmenswebseite und
- auf Karriereportalen.
Das geht schnell und bietet eine längere Laufzeit. Eine Online-Stellenanzeige kann außerdem freier gestaltet werden, gerne auch mit Bild oder Bewegtbild, und entfaltet somit mehr Strahlkraft. Sinnvoll ist, die Anzeigen gleichzeitig auf verschiedenen Jobbörsen zu schalten. So werden nicht nur mehr Personen erreicht, durch die Auswahl der Webseiten kann zudem selektiert werden, wer die Anzeigen sehen kann. Daher gilt: Nicht wahllos auf allen Jobportalen inserieren, sondern überlegen, wo die Zielgruppe wirklich nach offenen Stellen sucht.
Wichtig ist auch, auf sozialen Business-Plattformen wie Xing oder LinkedIn aktiv zu sein. Dort können Unternehmen von Bewerbern gefunden werden oder Unternehmen werden selbst aktiv – Stichwort Active Sourcing. Eines sollten sich Recruiter bewusst sein: Wer mehr Stellenanzeigen veröffentlicht, bekommt in der Regel auch mehr Bewerbungen. Sie sollten daher darauf vorbereitet sein, um schnell auf die Bewerbungen reagieren zu können.
Bewerbungs- und Auswahlprozess
Bewerbungen gehen beim E-Recruiting über ein individuell auf das Unternehmen abgestimmtes Onlineformular ein. Bewerbende können auf diese Weise mit wenigen Klicks ihre Unterlagen einreichen und Personaler sehen auf einen Blick alle eingegangenen Bewerbungen sowie deren Status. Zudem kann eine HR-Software dabei helfen, eine Vorauswahl zu treffen. Für jede Position können fachliche und personelle Kriterien definiert werden. Die Software filtert die Kandidaten nach diesen Angaben und erstellt ein Scoring für alle Bewerbenden. Somit können Entscheidungen schneller getroffen werden.
Organisation und Kommunikation
Die Vorteile einer digitalen Personalakte liegen auf der Hand, denn das, was einen Mitarbeiter Stunden kostet, geht bei digitalen Bewerbungen im Nu: alle Bewerberdaten werden automatisch und übersichtlich gespeichert. Die Daten sind außerdem abteilungsübergreifend einsehbar. Die Bewerbung muss somit nicht von Schreibtisch zu Schreibtisch wandern. Eine HR-Software kann außerdem bei der Kommunikation rund um die Bewerbung helfen: Wer hat die Bewerbung gesichtet? Wer war beim Bewerbungsgespräch dabei? Welches Feedback gab es? Antworten auf diese Fragen sind durch die Software für alle Beteiligten transparent.
Alle E-Recruiting-Maßnahmen vereinen zwei Vorteile: Zeit- und Geldersparnis. Personaler sollten sich jedoch darauf einstellen: erst, wenn sich der E-Recruiting-Prozess eingespielt hat, greifen diese Pluspunkte. Besonders Unternehmen, die in puncto E-Recruiting noch am Anfang stehen, müssen zu Beginn sowohl Geld als auch Zeit investieren. Zum einen für die Beschaffung, zum anderen für die Einarbeitung und Einrichtung der Software. Eines ist aber sicher: Die Investition lohnt sich.