Candidate Journey

Nach einem vielversprechenden Vorstellungsgespräch überlegt es sich der Bewerbende kurz vor der Unterschrift doch anders? Passiert das immer wieder, ist es an der Zeit, sich die Candidate Journey des Unternehmens genauer anzuschauen. Denn der Weg, den Jobkandidaten vom ersten Kontakt mit dem potenziellen Arbeitgeber bis hin zum Ende des Bewerbungsverfahrens gehen, ist für das Employer Branding wichtiger als manche Personaler ahnen. Eine positive Candidate Journey kann somit entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.  

Hier lang: Der Aufbau der Candidate Journey

In sieben Phasen sollen vielversprechende Bewerbende zu erfolgreichen Mitarbeitenden werden. Und das bitte kurz und knackig – am besten in zehn Tagen, denn nur so lange sind Spitzenkandidaten durchschnittlich auf dem Arbeitsmarkt. Sonst gehen Top-Talente auf der langen Reise verloren.   

7 Phasen der Candidate Journey im Überblick

  1. Aufmerksamkeit 
  2. Überlegung 
  3. Interesse 
  4. Bewerbung 
  5. Auswahl 
  6. Einstellung 
  7. Onboarding 

In der ersten Phase werden Kandidaten auf die offene Stelle des Unternehmens aufmerksam, sei es durch Karriereportale, persönliche Empfehlung oder über Unternehmenskanäle in sozialen Netzwerken. Durch eine optimal formulierte Stellenausschreibung mit einem klar definierten Wunschbewerber erhöhen Unternehmen die Chancen, den idealen Kandidaten anzusprechen.   

Phase zwei und drei lassen sich oft nicht genau trennen, denn die Interessenten überlegen nun, wie sie das Unternehmen als Ganzes kennen lernen können. Daher ist ein funktionierendes Employer Branding-Konzept unerlässlich. Um sich als gute Arbeitgebermarke zu präsentieren, sollten Unternehmen auf allen Kommunikationskanälen aktiv sein. Wichtig ist hierbei, eine zusammenhängende Story zu erzählen, am besten mit den eigenen Mitarbeitern als Markenbotschafter 

In Phase vier, der wohl wichtigsten der sieben Phasen, geht es um die Bewerbung. Augenmerk sollte hierbei auf einem kurzen, verständlichen und vor allem mobilfreundlichen Bewerbungsverfahren liegen. Absolut zu empfehlen ist es außerdem, die Kandidaten regelmäßig, persönlich und transparent über den aktuellen Stand der Bewerbung zu informieren. 

In Phase fünf, der Auswahlphase, sammeln Bewerbende genaue Informationen, um den potenziellen Arbeitgeber so gut es geht mit anderen Unternehmen zu vergleichen. Vor allem das Bewerbungsgespräch dient dazu, den Arbeitgeber realistisch und transparent zu präsentieren, etwa Unternehmenskultur, Kollegen, Herausforderungen. Kandidaten sollten zudem ermutigt werden, alle Fragen und Bedenken anzusprechen, um diese gleich aus dem Weg räumen zu können.  

Phase sechs, in der die Entscheidung fällt, ob es zu einer Einstellung kommt oder nicht, lässt noch einmal alle vorherigen Phasen der Candidate Journey Revue passieren. Jede noch so kleine Unstimmigkeit und jeder Fehler können Bewerbende negativ beeinflussen. Daher ist es unerlässlich, die Einstellungsreise als großes Ganzes zu sehen, das das Unternehmen ganzheitlich, professionell und attraktiv darstellen kann.  

Mit der Einstellung ist die Candidate Journey noch nicht vorbei, als siebte und letzte Phase folgt das Onboarding. Der Onboarding-Prozess sollte persönlich, informativ und abteilungsübergreifend gestaltet werden. Neue Mitarbeitende können zum Beispiel mit einem kleinen Begrüßungspaket überrascht werden und mit einer Vorstellungsrunde ins neue Team eingeführt werden. Einzelgespräche mit direkten Vorgesetzten sollten außerdem Bestandteil der Einarbeitung sein. 

Noch ein Tipp auf den Weg: Mitarbeitende sollten in regelmäßigen Abständen als Qualitätsprüfer den Bewerbungsprozess durchlaufen. So lassen sich kleine Fehler in der Candidate Journey schnell erkennen und beheben.