Für alle zugänglich: barrierefreie HR-Software schafft eine inklusive Arbeitsumgebung

Was ist eine barrierefreie Software?

Barrierefreie Software bezieht sich auf Software, die so entwickelt wurde, dass sie von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann. In Deutschland gibt es gesetzliche Vorschriften, die die barrierefreie Gestaltung von Informationstechnik verlangen, darunter auch die Barrierefreiheit von Software. Diese Vorschriften gelten für öffentliche Stellen und Unternehmen, die bestimmte Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Welche Richtlinien gelten?

In Deutschland gelten für die Barrierefreiheit von Software die Richtlinien der „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)“. Diese Verordnung ist Teil des Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und legt fest, dass öffentliche Stellen und Unternehmen, die bestimmte Produkte und Dienstleistungen anbieten, ihre Informationstechnik barrierefrei gestalten müssen. Die BITV legt auch technische Anforderungen für die Barrierefreiheit von Software fest, wie zum Beispiel die Unterstützung von Tastaturbedienung und die Möglichkeit, die Schriftgröße zu verändern.

Zusätzlich gibt es die WCAG 2.1 (Web Content Accessibility Guidelines). Diese sind international anerkannte Richtlinien für die Barrierefreiheit von Webinhalten und -anwendungen und werden auch in Deutschland oft als Referenz für die Barrierefreiheit von Software verwendet.

Barrierefreie Software trägt zur User Experience bei

Barrierefreie Software und User Experience sind miteinander verbundene Aspekte, da die Barrierefreiheit dazu beitragen kann, die Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit der Software für alle Benutzer zu verbessern. Eine barrierefreie Software ist in der Regel einfacher zu bedienen und ermöglicht es allen Benutzern, die gleiche Funktionalität zu nutzen und so ermöglicht, schneller und effektiver mit der Software zu arbeiten. Barrierefreie Technologie trägt dazu bei, dass das Verständnis und die Interaktion mit der Software leichter werden, indem es die Verwendung von alternativen Eingabe- und Ausgabemethoden wie zum Beispiel Sprachsteuerung oder Untertitel für Hörgeschädigte ermöglicht.

Allerdings kann die Umsetzung von Barrierefreiheit auch zu einigen Herausforderungen bei der User Experience führen, wie zum Beispiel das Hinzufügen von zusätzlichen Schaltflächen oder Menüs, die die Navigation erschweren können. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl von barrierefreier Software die Bedürfnisse aller Benutzer im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Benutzererfahrung für alle Benutzer positiv bleibt.

Umsetzung von Barrierefreiheit bei einer Software

Eine Software barrierefrei zu gestalten, erfordert einen proaktiven Ansatz und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren. Hier sind einige Schritte, die bei der Entwicklung von barrierefreier Software berücksichtigt werden sollten:

Bedürfnisse von Benutzern mit Behinderungen identifizieren

Es ist wichtig, die Bedürfnisse von Benutzern mit Behinderungen zu verstehen, um sicherzustellen, dass die Software für sie zugänglich und nutzbar ist.

Accessibility-Standards einhalten

Es gibt verschiedene Standards für die Barrierefreiheit von Software, wie zum Beispiel die BITV und die WCAG. Diese Standards legen fest, welche Anforderungen an die Barrierefreiheit von Software gestellt werden.

Unterstützung für alternative Eingabe- und Ausgabemethoden

Barrierefreie Software sollte Unterstützung für alternative Eingabe- und Ausgabemethoden wie Tastaturbedienung, Sprachsteuerung und Untertitel bieten.

Geeignete Farbkontraste und Schriftgrößen

Barrierefreie Software sollte eine geeignete Kombination von Farben und Schriftgrößen verwenden, um eine gute Lesbarkeit für Benutzer mit Sehbehinderungen sicherzustellen.

Usability-Tests mit Benutzern mit Behinderungen

Barrierefreie Software sollte getestet werden, um sicherzustellen, dass sie für Benutzer mit Behinderungen nutzbar ist.

Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung

Barrierefreie Software sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Standards entspricht und weiterhin für Benutzer mit Behinderungen zugänglich bleibt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entwicklung von barrierefreier Software ein kontinuierlicher Prozess ist und dass es immer Möglichkeiten gibt, die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für Benutzer mit Behinderungen zu verbessern.

 

Was steht im BITV?

Die „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)“ legt fest, dass öffentliche Stellen und Unternehmen, die bestimmte Produkte und Dienstleistungen anbieten, ihre Informationstechnik barrierefrei gestalten müssen. BITV enthält technische Anforderungen für die Barrierefreiheit von Software, Websites und IT-Systemen. Dazu gehören beispielsweise Anforderungen an die Steuerbarkeit von Software mittels Tastatur, die Unterstützung von Text-to-Speech und die Möglichkeit der Vergrößerung der Schriftgröße. BITV legt auch fest, dass öffentliche Stellen und Unternehmen ihre IT-Systeme regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls verbessern müssen, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der BITV entsprechen. BITV ist Teil des Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und soll sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen die gleiche Zugangsmöglichkeiten und Nutzungsmöglichkeiten von Informationstechnik haben wie Menschen ohne Behinderungen. 

Was sind die „WCAG“?

WCAG steht für „Web Content Accessibility Guidelines“ und sind international anerkannte Richtlinien für die Barrierefreiheit von Web-Inhalten und -Anwendungen. Sie legen fest, welche Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites gestellt werden, damit diese von möglichst vielen Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, genutzt werden können. 

Die aktuelle Version der WCAG ist die WCAG 2.1, die insgesamt 17 Leitlinien umfasst, die unterteilt sind in 4 Prinzipien (Perceivable, Operable, Understandable, Robust). Jede Leitlinie enthält mehrere Anforderungen (Kriterien), die erfüllt sein müssen, damit die Website als barrierefrei gilt. 

Die WCAG 2.1 sind Technische Empfehlungen der W3C (World Wide Web Consortium) und werden von vielen Ländern und Organisationen als Referenz für die Barrierefreiheit von Websites verwendet. Sie sind auch in Deutschland oft als Referenz für die Barrierefreiheit von Software verwendet, insbesondere für die Entwicklung von barrierefreier Websites und Web-Anwendungen.