Employee Lifecycle

Damit eine fruchtbare Mitarbeiter-Unternehmens-Beziehung entstehen kann, sollten Arbeitgeber ihren Employee Lifecycle regelmäßig kritisch unter die Lupe nehmen. Der Mitarbeiterlebenszyklus umfasst die wichtigsten Phasen, welche – potenzielle – Mitarbeitende mit dem Unternehmen durchlaufen und sich somit auf die Beziehung zum Unternehmen auswirken. Je nach Unternehmensgröße, Branche und Rahmenbedingungen handelt es sich um fünf – ohne Attraction und Alumni –, sechs – ohne Alumni – oder sieben Phasen 

  1. Attraction 
  2. Recruiting 
  3. Onboarding 
  4. Development 
  5. Retention 
  6. Exit 
  7. Alumni  

Die Attraction-Phase startet, noch bevor potenzielle Mitarbeitende eine Stellenausschreibung gelesen oder eine Bewerbung verschickt haben. Denn das Image eines Arbeitgebers beeinflusst Arbeitssuchende und somit die Mitarbeiter-Unternehmens-Beziehung bereits vor dem ersten direkten Kontakt. Firmen sollten daher großes Augenmerk auf Employer Branding richten. Die Unternehmenspräsentation im Internet und vor allem in den sozialen Medien kann Arbeitnehmende positiv beeinflussen. Aber auch eine gelungene Unternehmenskultur bereitet den Boden für Mitarbeitende, die ihren Arbeitgeber in Gesprächen wohlwollend erwähnen und weiterempfehlen.  

Zur Recruiting-Phase gehören alle Berührungspunkte wie Stellenausschreibungen, Bewerbungsgespräche und die Zu- oder Absage. Um in dieser Phase einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollten Unternehmen darauf achten, sich bereits mit den Stellenanzeigen von anderen Arbeitgebern zu unterscheiden sowie Bewerbende wertschätzend und interessiert zu behandeln. Höflich und bedacht abzusagen, sorgt gegebenenfalls ebenso für trotz allem wohlgesonnene abgelehnte Bewerbende.  

Für jene Bewerbende, die eine Zusage erhalten haben, startet die Onboarding-Phase. Diese beginnt im besten Fall noch vor dem ersten Arbeitstag mit Informationen zum Tagesablauf, Systemzugängen und Passwörtern sowie grundlegendem Input zu Unternehmensstrukturen. Nach einem gelungenen ersten Arbeitstag sollte der Eingliederungs-Prozess strukturiert und durch Mentoren begleitet ablaufen.  

Die Development-Phase startet fast zeitgleich mit der Onboarding-Phase und zielt darauf ab, alle Mitarbeitenden entsprechen ihrer individuellen Fähigkeiten zu fördern, indem spezifische Fort- und Weiterbildungen angeboten werden. Nur so kann das Potenzial jedes Einzelnen komplett ausgeschöpft und somit Arbeitsleistung und Mitarbeiterzufriedenheit erhöht werden.  

Je länger Mitarbeitende im Unternehmen arbeiten, desto wichtiger wird die Mitarbeiterbindung auf emotionaler Ebene – sie wirkt dem stetig steigenden Risiko für das Empfinden entgegen, als Arbeitnehmer als selbstverständlich angesehen zu werden. Die Retention-Phase nimmt daher besonders die Stärkung dieser Bindung ins Visier. Hierfür eignen sich neben finanziellen Benefits wie Beförderung oder Gehaltserhöhung auch soziale Anreize wie regelmäßige Feedbackgespräche und Teamveranstaltungen.  

Selbst das Verlassen der Firma, die Exit-Phase, markiert einen wichtigen Abschnitt im Employee Lifecycle und sollte daher respektvoll und wohlwollend gestaltet sein. Ein individuelles Kündigungsgespräch führt etwa idealerweise zu einem einvernehmlichen Abschied. Schließlich tragen auch Mitarbeitende, die den Arbeitgeber verlassen, zu dessen Image bei.  

In der Alumni-Phase können Unternehmen mit ehemaligen Mitarbeitenden Kontakt halten, um die positive Erinnerung an den Arbeitgeber zu verstärken. Einladungen zu Unternehmensfeiern bieten sich hierbei unter anderem an.  

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die einzelnen Phasen des Mitarbeiterlebenszyklus im eigenen Unternehmen zu überprüfen, um eventuelle Schwächen zu erkennen und zu beheben: 

  • Attraction: Bewerberfeedback einholen 
  • Recruiting: Quality-of-hire, Cost-per-hire und Time-per-hire darstellen 
  • Onboarding: Sogenannte ramp time analysieren 
  • Development: Anzahl der Beförderungen sichten 
  • Retention: Fluktuationsrate beobachten, Mitarbeiterbefragungen zur Zufriedenheit durchführen 
  • Exit: Feedbackgespräche führen 
  • Alumni: Feedback erbitten 

Jeder Abschnitt des Kreislaufs sollte bestmöglich dafür genutzt werden, Mitarbeitende entsprechend der jeweiligen Situation zu unterstützen und zu fördern. Denn wer einen gelungenen Employee Lifecycle kreiert, erhöht die Chancen auf zufriedene und engagierte Mitarbeitende.