Motivierte, produktive und loyale Mitarbeiter wünscht sich jeder Arbeitgeber – die Messgröße für diesen Zustand ist das Employee Engagement. Dieses bemisst die Mitarbeiterbindung an ein Unternehmen, ergo: Wie groß ist Engagement und Verpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber sowie der eigenen Arbeit? Wie stark kann sich die Belegschaft mit den Zielen und Werten des Unternehmens identifizieren?
Die Benefits einer hohen Mitarbeiterbindung: Arbeitnehmende sind motivierter, produktiver und loyaler, zugleich sind sie weniger krank und zufriedener mit ihrer Arbeit. Ein klares Plus für Unternehmen. Daher sollten Arbeitgeber regelmäßig ihr Employee Engagement messen, um unter anderem Probleme in der Belegschaft frühzeitig zu erkennen, Fluktuation zu verhindern und die Unternehmensleistung zu steigern.
Bevor die Verantwortlichen beginnen, Employee Engagement zu messen, ist es sinnvoll, sich drei Fragen stellen:
- Warum: Welches übergeordnete Ziel wird mit dem Messen verfolgt?
- Was: Welche Daten sollen gemessen werden?
- Wie: Wie werden die Daten erhoben und ausgewertet?
Es gibt zahlreiche Key Performance Indicators (KPIs, deutsch: Schlüsselkennzahlen), die sich hinsichtlich des Employee Engagements betrachten lassen. Beispielsweise die Anzahl gebuchter Schulungen, die Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsportalen oder die Weiterempfehlungsrate von Mitarbeitenden. Weitere Kennzahlen sind unter anderem:
- Engagement Index
Anhand von anonymen Mitarbeiterbefragungen wird erhoben, wie stolz die Angestellten auf ihr Unternehmen sind, was sie befürworten und wie es um ihre Motivation steht. Das gegenwärtige und zukünftige Commitment steht ebenso im Fokus und wird mit Hilfe einer Skala eingeordnet.
- Kündigungsrate
Die Anzahl von freiwilligen Kündigungen geben einen Hinweis auf Stimmung und Motivation im Team.
- Early Attrition
Ist die Rate der Kündigungen neuer Beschäftigter zu hoch, sollte reagiert werden. Denn gehen Mitarbeitende kurz nach dem Einstieg wieder, liegt nahe: sie haben sich im Team nicht wohl gefühlt oder die Arbeit entsprach nicht ihren Erwartungen.
- Abwesenheit
Hohe Abwesenheitsquoten in bestimmten Abteilungen können auf mangelndes Engagement und Demotivation hinweisen.
- Produktivität
Die Produktivität der Belegschaft kann am besten in regelmäßigen Feedback-Gesprächen mit den direkten Vorgesetzten evaluiert werden.
Die Beispiele der verschiedenen KPIs zeigen: Unternehmen setzen bei der Messung des Employee Engagements am besten auf einen Mix aus individuellen Methoden wie Umfragen und maschinengestützten Verfahren wie Erfassung der Abwesenheitszeiten. Stellt ein Arbeitgeber bei der Datenauswertung ein geringes Employee Engagement fest, kann mit vielfältigen Maßnahmen gegengesteuert werden:
- Regelmäßige und offene Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden hilft, Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden.
- Karrieremöglichkeiten motivieren Arbeitnehmende – zudem fühlen sie sich auf diese Weise mit dem Unternehmen verbunden.
- Ein angenehmes Arbeitsumfeld, das auf die Bedürfnisse der Belegschaft ausgerichtet ist, motiviert die Mitarbeitenden.
- Regelmäßige Feedback-Gespräche, in denen Vorgesetzte gute Leistungen gebührend anerkennen, stärken das Selbstbewusstsein der Arbeitnehmenden. Dies wirkt sich positiv auf ihr Engagement aus.
- Work-Life-Balance sollte nicht nur ein Begriff, sondern gelebter Alltag in den Unternehmen sein, wenn sie eine gute Mitarbeiterbindung anstreben.
- Eine positive Unternehmenskultur und eine klare Geschäftsphilosophie sollten auch die Interessen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen. Nur so können sich diese mit dem Arbeitgeber identifizieren.