Krankmeldung

Eine Krankmeldung informiert den Arbeitgeber über die Arbeitsunfähigkeit eines Mitarbeiters. Sie ist essenziell, um Arbeitsprozesse zu organisieren und gesetzliche Vorgaben einzuhalten. In Deutschland regelt das Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) die Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Wann und wie muss eine Krankmeldung erfolgen?

Arbeitnehmer sind verpflichtet, ihren Arbeitgeber unverzüglich über ihre Krankheit zu informieren. Die wichtigsten Regeln sind:

  • Sofortige Meldung: Die Mitteilung sollte am ersten Krankheitstag erfolgen, idealerweise vor Arbeitsbeginn.
  • Attestpflicht: Spätestens ab dem vierten Kalendertag muss eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vorgelegt werden, sofern der Arbeitgeber keine frühere Vorlage verlangt.
  • Elektronische AU (eAU): Seit 2023 übermitteln Ärzte die AU-Daten digital an die Krankenkassen, die Arbeitgeber können diese abrufen.

Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern

Arbeitnehmer haben während der Arbeitsunfähigkeit folgende Rechte und Pflichten:

  • Lohnfortzahlung: Anspruch auf bis zu sechs Wochen Gehaltszahlung durch den Arbeitgeber.
  • Erreichbarkeit: Arbeitnehmer müssen für Rückfragen zur Krankmeldung verfügbar sein.
  • Genesungspflicht: Alles vermeiden, was die Heilung verzögert oder den Gesundheitszustand verschlechtert.

Rechte und Pflichten des Arbeitgebers

Arbeitgeber haben ebenfalls Pflichten und Rechte in Bezug auf Krankmeldungen:

  • Annahme der Krankmeldung: Die Mitteilung muss akzeptiert werden.
  • Lohnfortzahlungspflicht: Bis zu sechs Wochen Entgeltfortzahlung sind gesetzlich vorgeschrieben.
  • Kontrollrecht: Arbeitgeber dürfen eine frühere AU-Bescheinigung verlangen oder den medizinischen Dienst der Krankenkassen einschalten.

Konsequenzen bei fehlender oder verspäteter Krankmeldung

Wird eine Krankmeldung nicht oder zu spät eingereicht, kann das arbeitsrechtliche Folgen haben:

  • Verlust der Entgeltfortzahlung: Ohne Nachweis besteht kein Anspruch auf Lohnfortzahlung.
  • Abmahnung oder Kündigung: Wiederholte Verstöße gegen die Meldepflicht können arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.

Fazit

Die Krankmeldung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsverhältnisses. Arbeitnehmer sollten ihre Meldepflichten ernst nehmen, um rechtliche und finanzielle Nachteile zu vermeiden. Arbeitgeber müssen die gesetzlichen Vorgaben zur Entgeltfortzahlung und Kontrolle einhalten.

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